Universitätsklinik
für Innere Medizin II Innsbruck

(Infektiologie, Immunologie, Tropenmedizin, Rheumatologie, Pneumologie)
Medizinische Universität Innsbruck

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Schwerpunkte Rheumatologie

Univ.-Prof. Dr. Michael Schirmer:

 

1. Klinische Schwerpunkte

Klinische Wissenschaft fördert die strukturierte Patientenbetreuung und damit die Qualität der Patientenbetreuung. Zudem ist sie wichtig für die studentische Lehre und die Ausbildung von Jungärzten.

Wir beschäftigen uns vor allem mit:


• Gelenksentzündungen (rheumatoide Arthritis, ...)

  • Die rheumatoide Arthritis, aber auch die Schuppenflechtarthritis oder die Gicht sollten möglichst früh
    diagnostiziert und behandelt werden, um strukturelle Schädigungen der Gelenke zu vermeiden.
    Schwellungen einzelner oder mehrerer Gelenke (weich, nicht hart/knöchern) sind das erste Zeichen
    und sollten ernst genommen werden.und sollten ernst genommen werden. Die Versorgungqualität unserer Patienten wird derzeit im Rahmen von Diplomarbeiten zum Projekt Solution X untersucht.

• Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen / Spondyloarthritis (Morbus Bechterew)

  •  Die Spondyloarthritiden betreffen in Österreich fast 2% der Bevölkerung und werden oft erst Jahre 
     nach Beginn der ersten Anzeichen diagnostiziert. Im Vordergrund steht ein dumpfer,
     chronischer Rückenschmerz, der vor allem in Ruhe auftritt und sich auf Bewegung bessert.
     Wir beschäftigen uns vor allem mit epidemiologischen Studien zum Verlauf der Erkrankung und nehmen auch regelmäßig an internationalen ASAS-Studien teil.


• Muskelentzündungen (Polymyalgia rheumatica)

  • Die Polymyalgia rheumatica ist die häufigste entzündliche Muskelerkrankung im Alter und geht meist mit Entzündungszeichen im Blut einher. In den letzten Jahren konnten wir Studien zu neuen Klassifikationkriterien und zu Empfehlungen zum Management der Polymyalgia rheumatica mitinitiieren und an ihnen teilnehmen und damit zur Behandlungsqualität dieser Erkrankung beitragen.         


• Gefäßentzündungen (Riesenzellarteritis, Morbus Behcet)

  • Die Riesenzellarteritis ist die häufigste Gefäßentzündung im Alter und manifestiert sich als Arteritis
    temporalis (mit seitlichen Kopfschmerzen) oder auch als Arteritis der Aorta und der angrenzenden
    großen Arterien. Sie kann auch zum Erblinden der Patienten führen. Deshalb ist die Untersuchung
    von möglichen Ursachen im Labor besonders wichtig. Wir konnten in den letzten Jahren an internationalen Empfehlungen zur bildgebenden Diagnostik mittels F-FDG-PET mitarbeiten.
  • Der Morbus Behcet ist eine Gefäßentzündung mit Beteiligung kleiner, mittlerer und großer Gefäße
    und kann somit fast alle Organe des Organismus beteiligen. Diese Erkrankung ist zwar selten, kann 
    aber unbehandelt zum Erblinden oder zum frühen Tod führen. Im Rahmen einer internationalen Kooperation haben wir ein Innsbrucker Behçet-Register aufgebaut. In den letzten Jahren konnten wir die neuen Klassifikationskriterien mitinitiieren und international zusammenarbeiten. Im Sinne eines multidisziplinären Ansatzes kann die Innsbrucker Universitätsklinik zwischenzeitlich auf eine große Erfahrung mit dieser Erkrankung hinweisen.           


• Andere seltene Erkrankungen (Fiebersyndrome)

  • Fiebersyndrome sind selten, aber oft umso schwerwiegender für die betroffenen Patienten. Die
    Fieberschübe können regelmäßig (z.B. monatlich beim TRAPS-Syndrom) oder auch unregelmäßig
    auftreten.

Qualität ist auch in der Rheumatologie besonders wichtig. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf folgende Themen:

  • der möglichst korrekten Diagnose und Klassifikation der ca. 200-300 möglichen rheumatologischen Erkrankungen
  • der Rolle und dem Stellenwert von Biomarkern und bildgebenden Verfahren in der Rheumatologie (z.B. Ultraschall, SpA-Antikörper, 18F-FDG-PET). Besonders der Einsatz des Ultraschalls in der Rheumatologie kann die Qualität der Patientenversorgung verbessern, und vermitteln wir regelmäßig das Wissen darüber in international anerkannten Kursen an rheumatologisch tätige KollegInnen.
  • der Therapie chronisch-entzündlich rheumatischer Erkrankungen mit besonderer Berücksichtigung von möglichen Medikamentennebenwirkungen und Co-Morbiditäten (wir leiten z.B. den österreichischen Teil eines internationalen Schwangerschaftsregister für Lupus-Patienten unter Therapie mit einem spezifischen Biologikum).
     

Zur strukturierten Langzeit-Dokumentation unserer Patienten arbeiten wir nun seit Jahren gemeinsam mit Schweizer Kollegen, dem Verein zur Förderung der Hämatologie, Onkologie und Immunologie und Firmen (unterstützt durch nationale und internationale Förderungen) am Projekt SolutionX,. SolutionX bietet zahllose Möglichkeiten für Forschung und Lehre, aber auch für die Qualitässicherung in der klinischen Arbeit. Seit 2015 organisieren wir auch Seminare zu diesem wichtigen epidemiologischen Forschungsschwerpunkt (Stichwort: Real-life Daten).

 

2. Schwerpunkte im Labor
 

Parallel zur klinischen Forschung beschäftigen wir uns im Labor ebenfalls mit entzündlich-rheumatologischen Erkrankungen:

  • Gelenksentzündungen (rheumatoide Arthritis, ...)
  • Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen / Spondyloarthritis (Morbus Bechterew)
  • Muskelentzündungen (Polymyalgia rheumatica)
  • Gefäßentzündungen (Riesenzellarteritis, Mb. Behçet), und abdominelles Aortenaneurysma (zusammen mit der  Univ.-Klinik für Gefäßchirurgie, Innsbruck)
  • Anderen seltenen Erkrankungen (Fiebersyndrome)

Im Vordergrund stehen dabei:

  • Forschung zu den Ursachen und dem langen Verlauf chronisch-entzündlich rheumatischer Erkrankungen, vor allem auf zellulärer und molekularbiologischer Ebene. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die Unterscheidung zwischen den entzündlichen und den strukturellen Veränderungen bei Spondyloarthritis und die Rolle von Außeneinflüssen.
  • Einflüsse von medikamentösen Therapien auf die immunologischen Mechanismen

Ziel der Laborprojekte ist es, vor allem die Ursachen der entzündlich-rheumatologischen Erkrankungen und ihres lange dauernden Verlaufes besser kennenzulernen und zu verstehen. Diese Arbeit zeigt somit einen klaren klinischen Bezug, der unter Umständen auch zu neuen Behandlungsstrategien für diese Erkrankungen führen wird.

 

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Univ.-Doz. Prof. Dr. Johann Gruber: 

Forschungsschwerpunkte

1. Arthritiden

a) Chronische Polyarthritis(cP) (= Rheumatoide Arthitis, RA):

Die Bedeutung einer Früherkennung der RA erfordert den Einsatz von technischen Methoden, insbesondere den Ultraschall. Dadurch kann eine Erosion schneller erkannt werden und die Therapie einerseits früher eingeleitet werden und anderseits ergibt sich daraus die Möglichkeit einer optimalen Verlaufskontrolle. Derzeit fehlen vergleichbare scores. Mittels standardisierten Schnitten an der Hand versuchen wir, einen vergleichbaren Ultraschallscore zu entwickeln (Kooperation mit Prof. P. Taylor, Norman Collison Chair of Musculoskeletal Sciences, University of Oxford, UK)

b) Gichtarthritis:
Verbesserung der Diagnostik der Gichtarthritis durch Ultraschalluntersuchung und spezieller CT Untersuchung (Dual energy CT) (Kooperation mit Univ. Doz. Dr. A. Klauser, Klinik für Radiologie, Innsbruck). Zusätzlich wird mit diesen Methoden der Einsatz innovativer Therapeutika in der Behandlung der Gichtarthritis evaluiert.

2. Arthrosen
Bei der Genese der Arthrose (Osteoarthritis) spielt mechanischer Stress eine große Rolle. Es soll der Einfluß von mechanischem Streß auf die Produktion pro-inflammatorischer Cytokine untersucht werden und dadurch die Entwicklung neuer therapeutischer Ansatze wie Anticytokine bei der Behandlung der Arthrose gefördert werden.

3. Systemische Sklerose(SSc)
In Zusammenarbeit mit Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. R. Sgonc, Arbeitsgruppe für Experimentelle Rheumatologie, Sektion für Experimentelle Pathophysiologie und Immunologie, Biozentrum der Medizinischen Universität Innsbruck, werden Marker zur Früherkennung und neue therapeutische Konzepte in der Behandlung der SSc untersucht.
 

 

 

 

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